Ich möchte Dich heute auf eine ganz besondere Reise einladen. Eine Reise in eine Welt zwischen den Jahren, in der die Kräfte und Intuition Dich dorthin führen können, wo Dein Herz in diesem Leben hin möchte. Diese Nächte werden traditionell “Rauhnächte” genannt. Erhalte hier nun einen kleinen Einblick, wie ich die Magie der Rauhnächte interpretiere.
Die Magie der Rauhnächte – ein altes Ritual für unsere neue Zeit
Ich selbst habe 2017 zum ersten Mal von den Rauhnächten gehört und meine erste Reaktion war: Rau-was??! Ich hatte diesen Begriff noch nie zuvor gehört und konnte mir überhaupt nicht vorstellen, was damit gemeint war. Als ich jedoch in das Thema eintauchte, fesselte mich der Zauber der Rauhnächte schnell und faszinierte mich total. Also habe ich sie, schon kurz nachdem ich davon erfahren, aktiv gefeiert. Sie sind für mich seither zu einem festen und wichtigen jährlichen Ritual geworden, das ich heute mit euch teilen möchte. Ich bin fest davon überzeugt, dass uralte Rituale wie die Rauhnächte eine großartige Einladung für uns, in unserer modernen und oft hektischen Welt, sein können, einen Raum des Bewusstseins, der Reflexion und der Klarheit zu schaffen.
Der Brauch der Rauhnächte?
Die Rauhnächte beziehen sich auf die zwölf Nächte zwischen den Jahren, die eine ganz einzigartige, magische und transformierende Energie in sich bergen. Die Zeit scheint in diesen Nächten fast still zu stehen und ich freue mich immer auf diese Jahreszeit, die ohne echtes Raum- und Zeitgefühl zu vergehen scheint. Das alte Jahr ist noch nicht ganz zu Ende und das neue Jahr hat noch nicht richtig begonnen.
Es ist eine Zeit der Visionen, Träume und wenn man sich danach fühlt, der spirituellen Erfahrung, in der die Verbindung zwischen der geistigen Welt und der Menschenwelt besonders ausgeprägt zu sein scheint.
Die Türen zur Anderswelt sind weit geöffnet und die subtile Energien und Kräfte können viel leichter wahrgenommen werden. Unsere Vorfahren glaubten, dass Geister und Dämonen in dieser Zeit leichter in Ihre Häuser und Ihr Leben eindringen könnten und versuchten daher, in diesen Nächten alles Negative durch verschiedene Rituale abzuwehren. Als Beispiel für ein paar Rituale, die sich in unserer modernen Welt erhalten haben, können das Räuchern der Häuser mit Kräutern, Bleigießen und die Weihnachts- oder Königssänger, die traditionell am 6. Januar von Haus zu Haus ziehen, genannt werden.
Wieso “Rauh”-Nacht?
Der Begriff Rauhnächte stammt vom mittelhochdeutschen Wort rûch ab, was wild und behaart bedeutet. Daraus könnte eine Verbindung zu den Erscheinungen der Geister und Dämonen hergestellt werden, an die die Menschen glaubten. Außerdem verweist das Wort Rauh auf den Rauch der Rituale.
Wann werden die Rauhnächte gefeiert?
Tauchen wir nun ein in die Magier der Rauhnächte: Traditionell werden die Rauhnächte in der Nacht vom 24./25. Dezember bis zur Nacht vom 5./6. Januar gefeiert. Diese Nächte laden ein, sich auf eine Reise des Bewusstseins und der persönlichen Einsicht zu begeben. Durch den besseren Zugang zum Feinstofflichen, kannst Du diese Zeit gut nutzen, um das vergangene Jahr zu reflektieren sowie nach vorn zu blicken und Wünsche für das kommende Jahr zu setzen.
Jede der Nächte ist mit der Energie eines Monats des Folgejahres verbunden. Du kannst Dich intensiv damit auseinandersetzen, was Du im alten Jahr loslassen und was Du ins nächste Jahr einladen möchtest. Jetzt kannst Du wunderbar und magisch einen Raum für Deine Ideen, Absichten und vor allem für Deine Intuition schaffen, um in das hinein zu spüren, was Du Dir wirklich wünschst. Lasse die Erfahrungen und Erlebnisse das vergehende Jahr bewusst Revue passieren, indem Du Dich tief mit Deinem Inneren verbindest, auf Deine innere Stimme hörst und beides durch Rituale stärkst.
Der Ursprung der Rauhnächte
Die Rauhnächte finden nicht zufällig kurz nach der Wintersonnenwende statt – der längsten Nacht eines jeden Jahres. Zur Wintersonnenwende haben die Menschen seit jeher das zurückkehrende Licht nach einer Zeit der Dunkelheit gefeiert und begrüßt. Obwohl die Rauhnächte in christlichen Traditionen gefeiert wurden, haben sie ihren Ursprung sowohl in germanischen als auch in keltischen Traditionen.
Die germanischen Stämme lebten sowohl nach dem Mondkalender als auch nach dem Sonnenkalender. Der Sonnenkalender hatte 365 Tage und im Vergleich mit dem Mondkalender, der 354 Tage beinhaltet, ergibt sich ein Unterschied von elf Tagen und zwölf Nächten, den Rauhnächten.
Die Zeit der Wiedergeburt des Lichts und der Rauhnächte steht in direktem Zusammenhang mit Weihnachten, wie wir es heute kennen. Weihnachten als offizielles Kirchenfest wurde erstmals im Jahr 336 n. Chr. nachweislich erwähnt. Bis heute ist Weihnachten ein Fest der Familie, Verbundenheit und Besinnung. Aber Weihnachten hat vermutlich seinen Ursprung nicht in der Geburt Jesu, denn in alten Kalendern steht, dass der 25. Dezember der Tag der Wintersonnenwende war.
In der germanischen Tradition nannte man Weihnachten Yule, von dem das skandinavische Wort Jul für Weihnachten noch übrig ist. Die Römer verehrten ihren Sol Invictus, den unbesiegbaren Sonnengott, der ebenfalls am 25. Dezember gefeiert wurde. Erst einige Jahrzehnte später hatte Konstantin der Große eine Vision des Symbols Christi. Konstantin konvertierte, baute Kirchen und wandelte den Geburtstag von Sol Invictus in den von Jesus um. Interessant ist auch, dass Jesus in der Bibel manchmal auch als die unbesiegbare Sonne oder als das wahre Licht der Welt bezeichnet wird. Das kann man als Hinweis darauf sehen, dass an diesem Tag die zwei Geburtstage zusammengelegt wurden.
So oder so haben die Rauhnächte, die konsequent auf das jährliche Lichtfest folgen, den Menschen immer den Raum gegeben, ihren inneren Visionen und Träumen zu folgen.
Kleine Begleiter und Helferlein in den Rauhnächten
Du kannst die Rauhnächte auf verschiedene Arten feiern, das liegt ganz bei Dir, Deinem persönlichen Geschmack und Deinen Vorlieben. Ein bewusster Umgang mit den Rauhnächten, egal wie Du Dich dabei tatsächlich engagierst, gibt Dir die Möglichkeit, das neue Jahr aktiv, kreativ und positiv zu begrüßen.
1. Workbook “Mein Rauhnachtsrückblick”
Ein sehr kraftvolles Ritual, ist das Revue-passieren-Lassen des zu Ende gehenden Jahres. Ich selbst halte das für sehr relevant, zudem ist es schön und auch wichtig, sich die Dinge noch einmal konkret vor Augen zu führen. Jedoch habe ich es in den vergangenen Jahren, gerade auch als Mama, als zu raumfüllend empfunden, mich intensiv den vergangen Monaten zu widmen. Darum kam es häufig zu kurz, was ich immer sehr schade fand. Darum habe ich mir für dieses Jahr etwas überlegt und ein kostenlosen Mini-Workbook erstellt!
Damit kannst Du schon heute anfangen, das zu Ende gehende Jahr für Dich zu reflektieren. Hierbei gehst Du Monat für Monat in Deinem Tempo durch und notierst Dir alle Dinge, die Du erlebt hast. Du hast von heute an pro Monat eine ganze Woche – das ist doch fantastisch und sehr machbar 😉
2. Ruhe und Loslassen
Wenn Du in diesem Jahr die Rauhnächte feiern möchten, empfehle ich Dir, nicht viele Dinge auf der Agenda zu haben, um Raum für innere Besinnung, Ruhe und Gelassenheit zu schaffen. Es ist auch von Vorteil, wenn Du einen Ort hast, an dem Du ungestört bist und an dem Du Dich entspannen und loslassen kannst. Um das Jahr positiv ausklingen zu lassen, empfehle ich, alle offenen Dinge zu klären. Ich persönlich räuchere mein Zuhause als Teil einer energetischen Reinigungspraxis ausgiebig.
Um das Alte loszulassen und das Neue willkommen zu heißen, ist es wichtig, Deine Umgebung, Dich selbst, Deine Beziehungen oder was auch immer sich für Dich intuitiv richtig anfühlt, zu reinigen. Als Räucherwerk kannst Du so ziemlich alles aus Deinem Kräutergarten verwenden, wie zum Beispiel Wacholder, Rosmarin, Lavendel oder Salbei. Möchtest Du gekauften getrockneten weißen Salbei verwenden, achte aufgrund der knappen natürlichen Ressourcen auf die Menge, die Du verwendest sowie darauf wo und wie er geerntet wurde. Aus diesen Gründen habe ich Palo Santo hier gar nicht erst erwähnt. Stattdessen kannst Du Beifuß als nachhaltige Alternative verwenden. Räuchere Dein Zuhause, Dich selbst und alles, was sich richtig anfühlt, um Klarheit und Ruhe zu begrüßen.
Rituale, die die Magie der Rauhnächte, fördern
Es ist wichtig in Zeiten der Rauhnächten Dinge aufzuschreiben. Alles was Dir auffällt, was Du träumst, jeden Moment, den Du für erwähnenswert hältst – notiere Dir all diese Dinge in einem Journal. Ein Tipp: Schreibe Dir Deine Träume direkt nach dem Aufstehen auf. Meiner Erfahrung nach geraten sie sonst in Vergessenheit und sind weg.Aus Erfahrung kann ich Dir sagen, dass Du in diesen Tagen wirkliche viele Impulse, Gedanken oder Visionen erhältst. Es ist magisch die Welt aufmerksam und achtsam wahrzunehmen.
Räuchern, orakeln, schreiben
Ich selbst plane jeden Abend ein kleines Ritual, bei dem ich meine Lieblingsräuchermischung anzünde und mich meinen Wünschen für das kommende Jahr widme. Es ist auch möglich eine Orakelkarte zu ziehen. Dann schreibe ich alles auf, was mir zu dieser Karte und meinem Tag in den Sinn kommt.
Schreiben, schreiben, schreiben
Ein weiteres Ritual ist das automatische Schreiben, das sich hervorragend mit allen anderen Praktiken kombinieren lässt. Ich empfehle etwa fünf oder zehn Minuten automatisches Schreiben nach oder vor den anderen Ritualen. Du schreibst, zeichnest und malst automatisch alles, was Dir intuitiv in den Sinn kommt. In dem Zeitraum, den Du Dir selbst gesetzt hast. Wichtig ist dabei nur, den Stift nicht aus der Hand zu legen, auch wenn Du zehn Minuten lang Kreise zeichnest. Du wirst wahrscheinlich anfangs auf Widerstand stoßen, aber mit der Zeit wird es besser. Das automatische Schreiben ist eine großartige Übung, um mit Deinem Unterbewusstsein in Kontakt zu treten. Aus den Impulsen und Gedanken, die Du aufgeschrieben hast, kannst Du dann Deine Absichten für das nächste Jahr ableiten. Du kannst Dir beispielsweise folgende Fragen stellen:
- Was möchte ich dieses Jahr loslassen und im nächsten nicht mehr mitnehmen?
- Gibt es etwas, das ich im nächste Jahr mehr tun möchte?
- Wen oder was möchte ich im nächsten Jahr in mein Leben einladen?
- Durch was und wen wird mein Herz, mein Geist und mein Körper lebendig?
Rauhnächte: 12 Nächte + 13 Wünsche
Es gibt ein tolles Ritual, ich selbst habe es für mich “12 Nächte + 13 Wünsche” genannt. Hier überlegst Du Dir für das anstehende Jahr Wünsche und Absichten. Dabei ist es wichtig, sie im Sinne von Wachstum, Liebe und Fülle zu formulieren, da sie den Grundstein für das kommende Jahr legen. Es ist auch wichtig Dir und Deiner Intuition zu vertrauen. Deinem Weg zu vertrauen und den unerwarteten Wendungen Deines Lebens ebenso zu vertrauen wie den erwarteten. Nach dem Formulieren Deiner Wünsche ist es daher wichtig, diese bewusst loszulassen und nicht an einem bestimmten Ergebnis festzuhalten. Es kann helfen, Deine “Wunschzettel” zu verbrennen und den Wunsch so symbolisch frei zu machen, um seine Magie zu entfalten – ich persönlich liebe diese Ritual sehr. Mehr dazu erfährst Du in meinem Rauhnachts-Onlinekurs “Magic Women Journey”, der auch noch eine magische Kakaozeremonie beinhaltet.
Eine andere Möglichkeit, Deine Wünsche sowie auch Bilder und Fotos davon zu visualisieren, ist es sie auf einem Vision Board zusammentragen. So kannst Du sie Dir jederzeit vor Augen führen.
Dies sind nur einige der Rauhnachtsrituale, die ich Dir heute an die Hand gebe. Du kannst Deine ganz eigenen Rituale entwicklen und Gebete und Meditationen hinzufügen, die Du in die Zeit zwischen den Jahren integrierst. Wenn Du Dich dazu weiter belesen möchtest, empfehle ich Dir dieses handliche Buch*.
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